Gerechtigkeitsempfinden

Ein sehr starkes Gerechtigkeitsempfinden und diesbezügliche emotionale Sensibilität und Intensität ist ein häufiges Beratungsthema, unter dem sowohl die Hochbegabten als auch die Umgebung leidet. Eine eindeutige Erklärung existiert meines Wissens nach noch nicht. Interessanterweise gibt es eine Theorie der Moralentwicklung von Lawrence Kohlberg, die in Anlehnung an die kognitive Entwicklung von Piaget aufgestellt wurde. Hier findet man indirekt einen Bezug zur HB. Die Theorie ist allerdings nicht unumstritten und diese Überlegung ist nur ein erster Denkansatz. Wer sich tiefergehend damit beschäftigen möchte, findet eine Darstellung des Themas unter: (https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlbergs_Theorie_der_Moralentwicklung),

In der Praxis erlebe ich Folgendes als hilfreich:

  • Leiden ernst nehmen (wenn man der Interpretation des HB folgt, ist es oft angemessen)
  • In einem Empathietraining die Unterschiede zwischen Motiv und Wirkung und Interpretationsunterschiede von Menschen, die gegen Regeln verstoßen, erarbeiten. Wenn ein Zweitklässler etwas Gemeines sagt, möchte er sich normalerweise ein bisschen ausprobieren, Spaß haben, sich in der Hierarchie gut darstellen o.ä.. Dass er damit beim anderen eine tiefgreifende und länger andauernde Verletzung auslösen kann, ist ihm wahrscheinlich nicht klar, er kann dies im Gegensatz zum HB noch nicht überblicken.
  • Philosophisch-abstrakte Diskussionen über die Themen Menschlichkeit, Recht auf Fehler, hoher Anspruch...
  • In der konkreten Situation: Wutgegner lustig vorstellen
  • Grundstress und somit Reaktionsbereitschaft reduzieren
  • Methoden trainieren, die ein aktives Herunterfahren des Nervensystems ermöglichen
    z.B. PEP nach Michael Bohne oder Atementspannungstechniken
  • Emotionsregulationskompetenzen stärken,
    z.B. mit dem Training emotionaler Kompetenzen nach Berking
  • "Gewaltfreie Kommunikation" nach Rosenberg trainieren
    (Möglichkeiten und Informationen hierzu finden Sie bei dem Dachverband für Gewaltfreie Kommunikation unter: www.gfk-info.de)

Informationsmöglichkeiten zu den einzelnen Methoden und Seminarangebote finden Sie im Beratungs- und Therapiekonzept unter dem Unterpunkt Methodenempfehlungen.

Zum Weiterlesen:

Hochsensibilität/
Emotionalität

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