Berufswahl

Der Beruf bietet für HB verschiedene Herausforderungen:

  • Schwierigkeiten bei Berufswahl durch Multipotenzialität
  • Gefahr als unbequem oder Bedrohung wahrgenommen zu werden
    (oft hat der HB aber ein fachlich-intellektuelles und kein Statusinteresse)
  • Der Beruf ist schnell durchdrungen und bietet keinen Input mehr
  • Fähigkeiten werde oft nicht erkannt

In diesem Zusammenhang kommt es meiner Erfahrung nach gehäuft zu Kündigungen, Jobwechseln, Arbeitslosigkeit und dem Erlernen und/oder Ausüben mehrerer Berufe.

Damit verbunden sind:

  • Unsicherheits-, Ambivalenz- und Entscheidungsphasen
  • finanzielle Engpässe
  • eine Tendenz zur Selbständigkeit, Beratertätigkeit und emotional herausfordernden Berufen

Folgendes hat sich in meiner Praxis als hilfreich bewährt:

  • Verdeutlichen, dass die Wechsel keinen pathologischen Hintergrund haben.
  • Suche nach langfristigen Lösungen, die die HB-Bedürfnisse langfristig erfüllen. Wenn man einfach nur nach dem nächstem Beruf sucht, besteht das Risiko, dass die Schwierigkeiten bald wieder auftreten.
  • Statt mehreren Berufen: Ausleben in einem Beruf durch viele Spezialisierungen (z.B. als Jurist verschiedene Fachanwälte machen und für die Kunden anbieten, evtl. noch forschen oder Artikel schreiben oder als Psychologin im klinischen Bereich und der Wirtschaft tätig sein, verschiedene Therapieausbildungen machen o.ä.). Hierdurch hat man ein Fundament und eine Sicherheit, von der aus man sich weiterentwickeln kann.
  • Es kann auch eine Tätigkeit genügen, wenn es ein besonders HB-kompatibler Beruf ist, z.B. ITler, Physiker, Musiker... oder man in einem besonders HB-kompatiblen Umfeld arbeitet, z.B. an der Uni oder einem freien Forschungsinstitut. Auch Umfelder, die einen besonders fordern, z.B. die Intensivmedizin oder komplex zu führende Unternehmen können ausreichend Anregung bieten.
  • Falls man im Beruf keine ausreichende Befriedigung finden kann, ist eine zweigleisige Strategie sinnvoll: Teilzeitberuf und ein intellektuell erfüllendes Hobby, Studium oder die Teilnahme an flexiblen Weiterbildungen.

© Frauke Niehues

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